Die homöopathische Behandlung

Das ausführliche Gespräch bei der Neuaufnahme eines Patienten (Erstanamnese) bildet die Grundlage der homöopathischen Behandlung. Dem Behandler geht es nicht nur um die Diagnose, sondern um die genaue Beschreibung der Beschwerden und ihrer Begleiterscheinungen.

  • Wie äußern sich die Beschwerden genau?
  • Was verändert die Beschwerden?
  • Wann treten sie auf?
  • Was war möglicherweise der Auslöser?
  • Welche Begleitbeschwerden treten möglicherweise auf?

Dabei wird der Homöopath oft auch nach Einzelheiten fragen, die dem Patienten bisher als unwichtig erschienen.

Während des Gesprächs macht sich der Homöopath Notizen, die er danach, auch mit Hilfe von Literatur und Computer, nach den Regeln der klassischen Homöopathie sorgfältig analysiert und auswertet.

Das Ziel des Homöopathen ist es, das homöopathische Arzneimittel zu finden, welches in seinem Bild dem Krankheitsbild des Patienten am ähnlichsten ist.

Jeder Patient wird unabhängig von der Diagnose als einzigartige, individuelle Persönlichkeit behandelt.

Ist das passende homöopathische Mittel gefunden, so wird es dem Patienten verabreicht. In der klassischen Homöopathie wird  immer nur ein Mittel eingenommen, es wird entweder als einmalige Gabe gegeben oder mit genauen Anweisungen der Wiederholung täglich, wöchentlich etc.

Oft kommt es bereits kurz nach der Einnahme des Mittels zu einer sogenannten Erstreaktion, das heißt, die bisher vorhandenen Symptome können vorübergehend stärker werden und sich deutlicher zeigen. Eine solche Erstreaktion kann das erste positive Anzeichen für eine Heilreaktion des Organismus sein. Auch kann sich im Laufe der Behandlung das eine oder andere alte Symptom noch einmal zeigen oder eine verstärkte Ausscheidungsreaktion wie Schwitzen, Schnupfen, Ausfluss etc. auftreten.

Aufgabe des Patienten ist es, nach der Mittelgabe alle Veränderungen sorgfältigst zu beobachten und eventuell auch aufzuschreiben. Der Patient sollte dabei möglichst keine Vorauswahl treffen und nichts verschweigen. Bei der Folgekonsultation werden alle Vorkommnisse und Veränderungen zur Beurteilung der Mittelreaktion herangezogen. Die Folgesitzung bei einer konstitutionellen Behandlung findet meist nach 6-8 Wochen statt und dauert meist zwischen 30 und 50 Min.

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